Die Power zweier Hausfrauen im Kornhaus

Wer in der ersten Reihe saß, musste damit rechnen, in das Programm „Das Zauberwort heißt ,bitte!’“ – und nicht wie Machos oft meinen „flott!“ – eingebunden zu werden. „Bitte“ zu sagen, hätten Ehemänner und Kinder längst verlernt. Überhaupt: Ehemänner schweigen oder bruddeln eh. Oder sie sagen: „Wenn du scho stehst, dann bring doch glei (Bier, Zeitung . . .) mit“. Und dass die typische Antwort der Kinder bei Ermahnungen „Jaaaa, glei“ ist, sprach dem Publikum aus dem Herzen.
Generationenübergreifend
Allerlei Eigenheiten der Schwaben und ihrer Sprache, etwa „lummelig“, nimmt das Duo ins Visier. Mit Hausfrauen-Power blicken sie hinter häusliche Fassaden. Erlebnisse aus dem Alltag sind zweifellos Geschichten, die das Leben schreibt. Wenn die blonde Doris Reichenauer ihren Sohnemann Kevin „I han scho mehr vergesse, wie du jemals gelernt hascht“ angiftet, dann haben sie die Lacher auf ihrer Seite.
Weiblicher Shopping-Drang und männlicher Geiz, Jugend- und Eheerinnerungen, Gewichts- („Rosenkohl ist das gesündeste Gemüse – glei hinter der Marzipan-Kartoffel“) und Familienprobleme, Sex und Yoga, Angst vor zu frühen Oma-Freuden und vor dem Altern: In diesen Themen erkennt sich das Publikum generationenübergreifend wieder.
Wenn auch manche Anekdote wie die vom glatzköpfigen Zahnarzt, der früher der heißeste Junge der Schule war, altbekannt ist, die beiden Lästermäuler plappern, schwätzen und spielen mit Klischees fast drei Stunden frisch von der Leber, gewürzt mit schwäbischem Wortwitz, Situationskomik und Pointen. Riesenapplaus, eine Zugabe und Autogramme