„Dui do on de Sell“ haben bei ihrem Auftritt im Maichinger Bürgerhaus für jede Menge Lacher gesorgt.
„Oh, ich habe solche Hitzeattacken“, meint Doris Reichenauer, als sie endlich anfangen möchte zu putzen. Klagt über ihre Wechseljahre. Über die armen Frauen, die urplötzlich zu „Schachteln“ würden. Und plaudert munter weiter.
Lieblingsthema: Männer. Ob nun ihrer. Oder Männer überhaupt. Älteren Semesters, versteht sich. „Wenn sie 40 sind, fangen sie an zu spinnen.“ Oder anders formuliert, das ewig gleiche Thema: „Der Mann, das ewige Kind. Werden sieben und wachsen nur noch. Nur die Spielzeuge werden teurer.“ Mountainbike, Motorrad, Zweisitzer.
Das (fast kleine) Schwarze, eben die Farbe der Kleidung, kann auch Rot sein: Darüber lässt sich erzählen. Bissig, wie nebenbei, pfiffig, leicht genervt und ziemlich derb. Andererseits werden „Spinnwebe“ galant zu „Ökotraumfängern“. Bei der sehr herangewachsenen Tochter, die ihr Zimmer nicht putzen mag.
Venedig wiederum wird zu „Fennedickt“. Das war der einzige Urlaub, den Petra Binder vorgibt unternommen zu haben. Vor dreißig Jahren. Ganz kurzes Stutzen im Saal. Und auch Kollegin Doris Reichenauer muss noch einmal nachhaken. „Ach so, Venedig“, meint sie dann erleichtert. Und hört sich an, wie die Urlauberin damals „nahtlos“ braun werden wollte, sich als anständige Schwäbin wenigstens auf den Bauch gelegt hat. Aber unglücklicherweise auf das Glasdach eines Speisesaals.
Pannen, Pleiten, sogar beim Frauenarzt – auch sie sind beliebtes Thema. Die Ideen gehen den beiden nicht aus, die Lacher bleiben garantiert. Fast wie bei Clowns jongliert das Duo mit den Episoden, focussiert immer wieder auf scheinbare oder tatsächliche Nebensächlichkeiten des Lebens.
Einst ganz bodenständig-schwäbisch Bürokauffrau in der IT-Branche und Technische Zeichnerin, haben die beiden ihren Künstlertraum realisiert, jetzt die Runden drehend von Maichingen bis Neu-Ulm: und immer wieder ausverkauft. Sie sind eben doch fleißig.
14.02.2017: Sindelfinger Zeitung von Marina Schilpp