Festzeltpublikum lacht drei Stunden am Stück. Gelungener Comedyabend beim Fußball-Fest
Südkurier, Werner Müller
„Dui on de Sell“, Petra Binder und Doris Reichenauer (von links), haben rabenschwarzen Humor mitgebracht und überzeugen durch ihre identische Darstellung. Comedy vom Feinsten ist da im Tennenbronner Festzelt beim Fußballvereinsjubiläum geboten.
So gelacht wie am Comedy Abend anlässlich der 100-Jahr-Feier des Fußballvereins haben sicher die wenigsten der 400 Gäste im Festzelt auf dem Tennenbronner Schächlesportplatz. Vorsitzender Roland Günter bescheinigte schon zur Begrüßung dem Förderverein-Vorsitzenden Helmut Storz „ein glückliches Händchen.“

Und schon ging es mit Bernd Kohlhepp Schlag auf Schlag. Diesem Allroundkünstler bleibt nichts verborgen, was er nicht in Echtzeit-Improvisation zum Besten geben kann. Vor ihm ist niemand sicher, ganz besonders Gäste in der ersten Reihe gehören zum bevorzugten Mitmachpublikum. Wenn Kohlhepp, alias „Hämmerle aus Bempfingen“ an- und auftritt, kommen die Besucher nicht aus dem Staunen heraus. Und dass Bernd Kohlhepp eine musikalisch durchdringende Stimme hat, stellte er mehrfach unter Beweis. Die der Verständlichkeit halber ins Schwäbische übersetzten Texte zu Rocknummern von Elvis Presley oder Buddy Holly entwickelten hochgradige Stimmung pur.

Die Kunst, spritzige Dialoge und Klavier in Übereinstimmung zu bringen, das gelang dem virtuos spielenden Armin Fischer auf überzeugende Weise. Zwei Finger reichen zu manchem… und Richard Clayderman zum berühmt werden, so seine Feststellung. Und Armin Fischer hatte mit „Time to say goodbye“ das Stück gefunden, mit dem er ganz allein eine Welttournee bestritt. Einfach grandios, wie viele Variationen Fischer davon parat hatte. Mit viel Wortwitz gepaart waren die Erinnerungen an seine Jugend und die Töchter der Nachbarschaft samt ihrer Mütter.

„Dui on de Sell“, das sind Petra Binder und Doris Reichenauer von den Stuttgarter „Stäffelesrutscher“. Authentisch bis hintersinnig, brillieren beide wortgewaltigen Damen rasiermesserscharf, „wie eine schwäbische Schwertgosch“. Dass sie dabei auch rabenschwarzen Humor verstreuen, wurde mit dem Programm „Wechseljahre“ mehr als deutlich. Vor allem die Selbstironie bringt anhaltende Lacher im Publikum hervor. Noch authentischer wurde es, als die Männer zur Zielscheibe maßgeschneiderter, grandioser Beobachtungsgabe wurden. Dass Petra Binder an ihrem Geburtstag zum Auftritt nach Tennenbronn anreiste, fand großes Lob im Publikum.

Wie spontan ein Text zur Zugabe gefunden wird, zeigten die Comedians bei der Zugabe. Da blieb kein Auge mehr trocken. In schwäbischem Dialekt wurden ironische Treffer gesetzt. Spätestens ab hier steppte der Schächlebär.

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